Ästhetik Centrum

Lipödem

Das Lipödem betrifft Millionen von Frauen weltweit und kann eine erhebliche körperliche und psychische Belastung darstellen. Es handelt sich hierbei um eine chronische Erkrankung des Fettgewebes, die sich durch eine ungleichmäßige Vermehrung des Fettgewebes in bestimmten Körperbereichen auszeichnet.

60 – 240 min

Vollnarkose

eine Nacht

7 Tage

7-14 Tage

nach 2 - 4 Wochen

6 -8  Wochen

nach 6 Monaten

OP-Dauer

60 – 240 min

Narkose

Vollnarkose

Aufenthalt

eine Nacht

Gesellschaftsfähig

7 Tage

Arbeitsausfall

7-14 Tage

Sport

nach 14 Wochen

Stütz-BH

6 -8  Wochen

Endergebnis

nach 6 Monaten

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen des Lipödems sind noch weitgehend ungeklärt, werden jedoch intensiv erforscht. Es wird angenommen, dass das Lipödem eine erbliche Fettgewebeerkrankung ist, die sich hauptsächlich an Beinen und Armen manifestiert und oft innerhalb blutsverwandter Familien auftritt. Typischerweise beginnt die Erkrankung in der Pubertät, kann jedoch auch nach einer Schwangerschaft oder während der Wechseljahre auftreten, was auf einen Zusammenhang mit Veränderungen der weiblichen Geschlechtshormone hindeutet. Diese hormonellen Veränderungen, nicht die Hormone selbst, scheinen dabei eine wichtige Rolle zu spielen.

In Lipödem-Gewebe wurden vermehrt Entzündungszellen und deren Botenstoffe gefunden, was die charakteristischen Symptome wie Schmerzen, Schwellungsneigung und Neigung zu blauen Flecken erklären könnte. Es bleibt jedoch unklar, warum diese leichte Entzündung im Fettgewebe stattfindet und welche genaue Rolle Hormone und genetische Faktoren spielen.

Darüber hinaus ist die Struktur des Fettgewebes bei Lipödem verändert. Dies äußert sich in einer unzureichenden Funktion der Lymphgefäße, die Wasser nicht korrekt abtransportieren können, was zu einem chronischen Lymphödem führen kann. Außerdem kommt es zu einer Fibrotisierung und Narbenbildung im subkutanen Fettgewebe.

Trotz verbreiteter Annahmen entsteht Lipödem nicht durch Übergewicht, mangelnde Bewegung oder schlechte Ernährung, sondern durch eine unkontrollierte Veränderung des Fettgewebes. Eine begleitende Adipositas kann allerdings den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen. Die genauen Ursachen und die begünstigenden Faktoren für die Entstehung und Ausprägung des Lipödems sind noch nicht abschließend geklärt.

Symptome und Verlauf

Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die symmetrisch an Beinen und Armen auftritt, wobei Hände und Füße stets ausgespart bleiben. Es handelt sich um eine chronische, progrediente Erkrankung, die in drei Stadien unterteilt wird:

  • Stadium 1: Die Hautoberfläche bleibt glatt; das subkutane Fettgewebe erscheint gleichmäßig und homogen.
  • Stadium 2: Die Hautoberfläche wird wellig, und das subkutane Fett ist knotig tastbar.
  • Stadium 3: Es entsteht ein pflastersteinartiges Relief auf der Hautoberfläche, das subkutane Fettgewebe ist grobknotig, und es kommt zu erheblicher Umfangsvermehrung mit überhängenden Gewebeanteilen.

Die Symptome von Lipödem sind unabhängig vom Stadium und umfassen typische Fettverteilung, Berührungs- oder Druckempfindlichkeit sowie spontane Hämatome. Interessanterweise korreliert die Stadieneinteilung nicht zwingend mit der Schwere der Symptome.

In manchen Fällen entwickelt sich zusätzlich ein sekundäres Lymphödem, bedingt durch das Lipödem selbst oder durch andere Faktoren wie chronische venöse Insuffizienz. Typische Symptome eines Lymphödems, wie Fußrückenödem und Kastenzehen, treten dann ebenfalls auf.

Die Hauptsymptome des Lipödems, auch A-Symptome genannt, sind:

  • Fettverteilungsstörung: An den betroffenen Stellen verteilt sich das Fett ungleichmäßig.
  • Hämatomneigung: Leichte Stöße können zu blauen Flecken führen.
  • Dysästhesien: Eine erhöhte Berührungs- oder Druckempfindlichkeit.

Die Schmerzen bei Lipödem sind nicht an das Stadium gebunden und können schon im Anfangsstadium auftreten. Sie verstärken sich jedoch oft mit fortschreitendem Schweregrad. Schmerzen entstehen durch Wasseransammlungen in den Fettzellen und Entzündungen unter der Haut, welche durch das Anschwellen des Gewebes zu Druckschmerz führen.

Psychisch betrachtet führen Unverständnis und mangelnde Anerkennung der Krankheit zu Schamgefühlen, sozialer Isolation und Depressionen. Dies kann den Alltag der Betroffenen erheblich beeinflussen und zu einem Gefühl des Kontrollverlusts führen.

Insgesamt ist Lipödem eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle Betrachtung und Behandlung erfordert.

Diagnose und Differentialdiagnose

Die Diagnose von Lipödem erfolgt in der Regel durch einen Facharzt für Phlebologie oder einen Spezialisten für Lymphologie. Eine genaue Anamnese, klinische Untersuchungen sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall und MRT können zur Diagnosestellung beitragen.

Die Diagnose von Lipödem erfordert nicht nur die Identifizierung der charakteristischen Symptome und Merkmale dieser Erkrankung, sondern auch den Ausschluss von Differentialdiagnosen. Dies bedeutet, dass ähnliche Erkrankungen wie Lymphödem, Lipohypertrophie, Phlebödem und andere Zustände, die ähnliche Symptome verursachen können, sorgfältig durch klinische Untersuchungen und gegebenenfalls bildgebende Verfahren ausgeschlossen werden müssen.

Die Diagnose von Lipödem basiert hauptsächlich auf der Anamnese und der körperlichen Untersuchung. Der Arzt achtet dabei auf die typische symmetrische Fettverteilung an Armen und Beinen, die Berührungs- und Druckempfindlichkeit sowie die Tendenz zu spontanen Hämatomen. Um Differentialdiagnosen auszuschließen, kann der Einsatz von Ultraschall, MRT oder anderen spezifischen Tests erforderlich sein, um die Beschaffenheit des Gewebes detailliert zu untersuchen und andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Ein wichtiger Aspekt der Diagnose ist die Überprüfung, ob die Symptome möglicherweise durch andere Erkrankungen verursacht werden könnten, die ähnliche klinische Erscheinungen aufweisen. Dies schließt auch die Bewertung von Faktoren wie venösen Erkrankungen oder kardialen Erkrankungen ein, die zu Schwellungen führen können.

Durch diesen umfassenden diagnostischen Ansatz, der den Ausschluss anderer Erkrankungen beinhaltet, kann eine präzise Diagnose von Lipödem gestellt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Dies ist entscheidend, da eine korrekte Diagnosestellung direkte Auswirkungen auf die Wahl der Behandlungsmethoden und die Prognose der Patienten hat.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie des Lipödems basiert aufgrund der unklaren Ursachen primär auf der Symptombehandlung und stützt sich auf fünf Säulen:

Konservative Therapie
Umfasst die Anwendung von flachgestrickten Kompressionsversorgungen, manueller Lymphdrainage und Entstauungstherapie. Diese Maßnahmen sind besonders bei Lip-Lymphödem sinnvoll, jedoch zeigt eine Studie, dass ein Viertel der Patienten keinen Nutzen aus der manuellen Lymphdrainage zieht. Die Kompressionstherapie beginnt typischerweise mit einer Entstauungsphase, gefolgt von einer Erhaltungsphase mit Kompressionsstrümpfen.

Ernährung
Eine angepasste Ernährung kann unterstützend wirken, auch wenn das Lipödem nicht direkt durch Übergewicht verursacht wird.

Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt die Lymphdrainage und kann die Symptome mildern.

Psychotherapie
Wichtig für die Behandlung der psychologischen Auswirkungen des Lipödems, einschließlich Selbstbild und sozialer Isolation

Operation als Behandlungsmöglichlkeit

Die operative Behandlung des Lipödems in unserer Klinik erfolgt unter Einsatz fortschrittlichster Techniken, um das Fett so schonend wie möglich zu entfernen. Wir nutzen dabei die VASER-Technologie sowie die Power-Assisted Liposuction (PAL), die eine besonders effektive und gewebeschonende Fettabsaugung ermöglichen. Diese Verfahren optimieren die Präzision des Eingriffs und minimieren das Trauma für das umliegende Gewebe, was zu weniger Schmerzen und schnellerer Erholung nach der Operation führt.

Zusätzlich setzen wir bei Bedarf das Renuvion J-Plasma-Verfahren ein, um Hautüberschüsse zu straffen. Dies geschieht durch den Einsatz von kaltem Plasma, das die Haut sofort strafft und gleichzeitig die Kollagenproduktion stimuliert, was langfristig zu einer weiteren Verbesserung der Hautqualität führt. Bei besonders anspruchsvollen Fällen kommt außerdem ein intradermaler Laser zum Einsatz, um die Hautstraffung während der Operation zu intensivieren und so beste ästhetische Ergebnisse zu erzielen.

Diese hochmodernen Technologien ermöglichen es uns, operative Behandlungen durchzuführen, die nicht nur funktionellen höchsten Ansprüchen genügen, sondern auch ästhetisch beste Ergebnisse bieten. Wir legen großen Wert darauf, jeden chirurgischen Eingriff individuell zu planen und die spezifischen Bedürfnisse und Ziele unserer Patientinnen zu berücksichtigen, wobei eine sorgfältige Nachsorge ein wesentlicher Bestandteil des Therapieerfolgs ist, um optimale Ergebnisse zu sichern und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Therapie von Nebenerkrankungen

Die Therapie und das Management von Lipödem gehen über die direkte Behandlung hinaus und beinhalten auch den Umgang mit verschiedenen Komorbiditäten:

Schilddrüsenerkrankungen
Häufige Begleiterkrankungen bei Lipödem sind Schilddrüsenfunktionsstörungen, einschließlich Hashimoto-Thyreoiditis. Daher wird empfohlen, bei einer Lipödem-Diagnose auch eine Schilddrüsenuntersuchung durchzuführen, um mögliche Funktionsstörungen zu identifizieren und entsprechend zu behandeln.

Orthopädische Probleme
Die Volumenzunahme an den unteren Extremitäten kann zu Hautmazerationen und Fehlstellungen der Beinachsen führen, was das Gangbild stört und zu Gelenkverschleiß führen kann. In einigen Fällen sind operative Maßnahmen wie Knie- oder Hüftgelenkersatz notwendig.

Adipositas
Oft tritt Lipödem zusammen mit Adipositas auf, was die Diagnose erschwert. Adipositas beeinflusst den Verlauf des Lipödems negativ und sollte entsprechend behandelt werden.

Psychische Erkrankungen
Lipödem kann auch psychische Belastungen wie Depressionen, Angsterkrankungen und Essstörungen nach sich ziehen. Eine ambulante oder stationäre Psychotherapie kann hilfreich sein, wobei verschiedene Therapieformen wie Verhaltenstherapie und systemische Therapie zur Verfügung stehen.

Ernährung
Eine ketogene Ernährung kann die Symptome von Lipödem positiv beeinflussen, auch wenn die betroffenen Fettzellen nicht direkt durch Diät reduziert werden können. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung wird empfohlen.

Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Wassersportarten wie Wassergymnastik und Aquacycling, ist empfehlenswert. Der Wasserdruck und die Bewegung im Wasser unterstützen die Lymphdrainage und entlasten die Gelenke, was besonders bei Übergewicht von Vorteil ist.

Die umfassende Betrachtung dieser Aspekte ist entscheidend für ein effektives Management des Lipödems, um sowohl physische als auch psychische Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.