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Ästhetik Centrum

Lipödem

Das Lipödem betrifft Millionen von Frauen weltweit und kann eine erhebliche körperliche und psychische Belastung darstellen. Lipödem ist eine chronische Erkrankung des Fettgewebes, die sich durch eine ungleichmäßige Vermehrung des Fettgewebes in bestimmten Körperbereichen auszeichnet.

60 – 240 min

Vollnarkose

eine Nacht

7 Tage

7-14 Tage

nach 2 – 4 Wochen

6 -8  Wochen

nach 6 Monaten

Ursachen und Risikofaktoren bei Lipödem

Die Ursachen beim Lipödem sind noch weitgehend ungeklärt, werden jedoch intensiv erforscht. Es wird angenommen, dass das Lipödem eine erbliche Fettgewebeerkrankung ist, die sich hauptsächlich an Beinen und Armen manifestiert und oft innerhalb blutsverwandter Familien auftritt. Typischerweise beginnt die Erkrankung in der Pubertät, kann jedoch auch nach einer Schwangerschaft oder während der Wechseljahre auftreten, was auf einen Zusammenhang mit Veränderungen der weiblichen Geschlechtshormone hindeutet. Diese hormonellen Veränderungen, nicht die Hormone selbst, scheinen dabei eine wichtige Rolle zu spielen.

Beim Lipödem Gewebe wurden vermehrt Entzündungszellen und deren Botenstoffe gefunden, was die charakteristischen Symptome wie Schmerzen, Schwellungsneigung und Neigung zu blauen Flecken erklären könnte. Es bleibt jedoch unklar, warum diese leichte Entzündung im Fettgewebe stattfindet und welche genaue Rolle Hormone und genetische Faktoren spielen.

Darüber hinaus ist die Struktur des Fettgewebes bei Lipödem verändert. Dies äußert sich in einer unzureichenden Funktion der Lymphgefäße, die Wasser nicht korrekt abtransportieren können, was zu einem chronischen Lymphödem führen kann. Außerdem kommt es zu einer Fibrotisierung und Narbenbildung im subkutanen Fettgewebe.

Trotz verbreiteter Annahmen entsteht Lipödem nicht durch Übergewicht, mangelnde Bewegung oder schlechte Ernährung, sondern durch eine unkontrollierte Veränderung des Fettgewebes. Eine begleitende Adipositas kann allerdings den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen. Die genauen Ursachen und die begünstigenden Faktoren für die Entstehung und Ausprägung beim Lipödem sind noch nicht abschließend geklärt.

Symptome und Verlauf von Lipödem

Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die symmetrisch an Beinen und Armen auftritt, wobei Hände und Füße stets ausgespart bleiben. Es handelt sich um eine chronische, progrediente Erkrankung, die in drei Stadien unterteilt wird:

  • Stadium 1: Die Hautoberfläche bleibt glatt; das subkutane Fettgewebe erscheint gleichmäßig und homogen.
  • Stadium 2: Die Hautoberfläche wird wellig, und das subkutane Fett ist knotig tastbar.
  • Stadium 3: Es entsteht ein pflastersteinartiges Relief auf der Hautoberfläche, das subkutane Fettgewebe ist grobknotig, und es kommt zu erheblicher Umfangsvermehrung mit überhängenden Gewebeanteilen.

Die Symptome von Lipödem sind unabhängig vom Stadium und umfassen typische Fettverteilung, Berührungs- oder Druckempfindlichkeit sowie spontane Hämatome. Interessanterweise korreliert die Stadieneinteilung nicht zwingend mit der Schwere der Symptome.

In manchen Fällen entwickelt sich zusätzlich ein sekundäres Lymphödem, bedingt durch das Lipödem selbst oder durch andere Faktoren wie chronische venöse Insuffizienz. Typische Symptome eines Lymphödems, wie Fußrückenödem und Kastenzehen, treten dann ebenfalls auf.

Die Hauptsymptome des Lipödems, auch A-Symptome genannt, sind:

  • Fettverteilungsstörung: An den betroffenen Stellen verteilt sich das Fett ungleichmäßig.
  • Hämatomneigung: Leichte Stöße können zu blauen Flecken führen.
  • Dysästhesien: Eine erhöhte Berührungs- oder Druckempfindlichkeit.

Die Schmerzen bei Lipödem sind nicht an das Stadium gebunden und können schon im Anfangsstadium auftreten. Sie verstärken sich jedoch oft mit fortschreitendem Schweregrad. Schmerzen entstehen durch Wasseransammlungen in den Fettzellen und Entzündungen unter der Haut, welche durch das Anschwellen des Gewebes zu Druckschmerz führen.

Psychisch betrachtet führen Unverständnis und mangelnde Anerkennung der Krankheit zu Schamgefühlen, sozialer Isolation und Depressionen. Dies kann den Alltag der Betroffenen erheblich beeinflussen und zu einem Gefühl des Kontrollverlusts führen.

Insgesamt ist Lipödem eine komplexe Erkrankung, die eine individuelle Betrachtung und Behandlung erfordert.

Diagnose und Differentialdiagnose bei Lipödem

Die Diagnose von Lipödem erfolgt in der Regel durch einen Facharzt für Phlebologie oder einen Spezialisten für Lymphologie. Eine genaue Anamnese, klinische Untersuchungen sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall und MRT können zur Diagnosestellung beitragen.

Die Diagnose von Lipödem erfordert nicht nur die Identifizierung der charakteristischen Symptome und Merkmale dieser Erkrankung, sondern auch den Ausschluss von Differentialdiagnosen. Dies bedeutet, dass ähnliche Erkrankungen wie Lymphödem, Lipohypertrophie, Phlebödem und andere Zustände, die ähnliche Symptome verursachen können, sorgfältig durch klinische Untersuchungen und gegebenenfalls bildgebende Verfahren ausgeschlossen werden müssen.

Die Diagnose von Lipödem basiert hauptsächlich auf der Anamnese und der körperlichen Untersuchung. Der Arzt achtet dabei auf die typische symmetrische Fettverteilung an Armen und Beinen, die Berührungs- und Druckempfindlichkeit sowie die Tendenz zu spontanen Hämatomen. Um Differentialdiagnosen auszuschließen, kann der Einsatz von Ultraschall, MRT oder anderen spezifischen Tests erforderlich sein, um die Beschaffenheit des Gewebes detailliert zu untersuchen und andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Ein wichtiger Aspekt der Diagnose ist die Überprüfung, ob die Symptome möglicherweise durch andere Erkrankungen verursacht werden könnten, die ähnliche klinische Erscheinungen aufweisen. Dies schließt auch die Bewertung von Faktoren wie venösen Erkrankungen oder kardialen Erkrankungen ein, die zu Schwellungen führen können.

Durch diesen umfassenden diagnostischen Ansatz, der den Ausschluss anderer Erkrankungen beinhaltet, kann eine präzise Diagnose von Lipödem gestellt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Dies ist entscheidend, da eine korrekte Diagnosestellung direkte Auswirkungen auf die Wahl der Behandlungsmethoden und die Prognose der Patienten hat.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie des Lipödems basiert aufgrund der unklaren Ursachen primär auf der Symptombehandlung und stützt sich auf fünf Säulen:

Konservative Therapie
Umfasst die Anwendung von flachgestrickten Kompressionsversorgungen, manueller Lymphdrainage und Entstauungstherapie. Diese Maßnahmen sind besonders bei Lip-Lymphödem sinnvoll, jedoch zeigt eine Studie, dass ein Viertel der Patienten keinen Nutzen aus der manuellen Lymphdrainage zieht. Die Kompressionstherapie beginnt typischerweise mit einer Entstauungsphase, gefolgt von einer Erhaltungsphase mit Kompressionsstrümpfen.

Ernährung
Eine angepasste Ernährung kann unterstützend wirken, auch wenn das Lipödem nicht direkt durch Übergewicht verursacht wird.

Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität unterstützt die Lymphdrainage und kann die Symptome mildern.

Psychotherapie
Wichtig für die Behandlung der psychologischen Auswirkungen des Lipödems, einschließlich Selbstbild und sozialer Isolation

Operation als Behandlungsmöglichlkeit bei Diagnose Lipödem

Die operative Behandlung des Lipödems in unserer Klinik erfolgt unter Einsatz fortschrittlichster Techniken, um das Fett so schonend wie möglich zu entfernen. Wir nutzen dabei die VASER-Technologie sowie die Power-Assisted Liposuction (PAL), die eine besonders effektive und gewebeschonende Fettabsaugung ermöglichen. Diese Verfahren optimieren die Präzision des Eingriffs und minimieren das Trauma für das umliegende Gewebe, was zu weniger Schmerzen und schnellerer Erholung nach der Operation führt.

Zusätzlich setzen wir bei Bedarf das Renuvion J-Plasma-Verfahren ein, um Hautüberschüsse zu straffen. Dies geschieht durch den Einsatz von kaltem Plasma, das die Haut sofort strafft und gleichzeitig die Kollagenproduktion stimuliert, was langfristig zu einer weiteren Verbesserung der Hautqualität führt. Bei besonders anspruchsvollen Fällen kommt außerdem ein intradermaler Laser zum Einsatz, um die Hautstraffung während der Operation zu intensivieren und so beste ästhetische Ergebnisse zu erzielen.

Diese hochmodernen Technologien ermöglichen es uns, operative Behandlungen durchzuführen, die nicht nur funktionellen höchsten Ansprüchen genügen, sondern auch ästhetisch beste Ergebnisse bieten. Wir legen großen Wert darauf, jeden chirurgischen Eingriff individuell zu planen und die spezifischen Bedürfnisse und Ziele unserer Patientinnen zu berücksichtigen, wobei eine sorgfältige Nachsorge ein wesentlicher Bestandteil des Therapieerfolgs ist, um optimale Ergebnisse zu sichern und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Therapie von Nebenerkrankungen bei Lipödem

Die Therapie und das Management bei Diagnose Lipödem gehen über die direkte Behandlung hinaus und beinhalten auch den Umgang mit verschiedenen Komorbiditäten:

Schilddrüsenerkrankungen
Häufige Begleiterkrankungen bei Lipödem sind Schilddrüsenfunktionsstörungen, einschließlich Hashimoto-Thyreoiditis. Daher wird empfohlen, bei einer Lipödem-Diagnose auch eine Schilddrüsenuntersuchung durchzuführen, um mögliche Funktionsstörungen zu identifizieren und entsprechend zu behandeln.

Orthopädische Probleme
Die Volumenzunahme bei Lipödem an den unteren Extremitäten kann zu Hautmazerationen und Fehlstellungen der Beinachsen führen, was das Gangbild stört und zu Gelenkverschleiß führen kann. In einigen Fällen sind operative Maßnahmen wie Knie- oder Hüftgelenkersatz notwendig.

Adipositas
Oft tritt Lipödem zusammen mit Adipositas auf, was die Diagnose erschwert. Adipositas beeinflusst den Verlauf des Lipödems negativ und sollte entsprechend behandelt werden.

Psychische Erkrankungen
Lipödem kann auch psychische Belastungen wie Depressionen, Angsterkrankungen und Essstörungen nach sich ziehen. Eine ambulante oder stationäre Psychotherapie kann hilfreich sein, wobei verschiedene Therapieformen wie Verhaltenstherapie und systemische Therapie zur Verfügung stehen.

Ernährung
Eine ketogene Ernährung kann die Symptome von Lipödem positiv beeinflussen, auch wenn die betroffenen Fettzellen nicht direkt durch Diät reduziert werden können. Eine dauerhafte Ernährungsumstellung wird empfohlen.

Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Wassersportarten wie Wassergymnastik und Aquacycling, ist empfehlenswert. Der Wasserdruck und die Bewegung im Wasser unterstützen die Lymphdrainage und entlasten die Gelenke, was besonders bei Übergewicht von Vorteil ist.

Die umfassende Betrachtung dieser Aspekte ist entscheidend für ein effektives Management des Lipödems, um sowohl physische als auch psychische Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

FAQ Lipödem

Das Lipödem stellt eine chronische Erkrankung dar, welche in erster Linie Frauen betrifft. Charakteristisch ist eine ungleichmäßige Verteilung von Fettzellen, welche insbesondere an den Beinen und Armen zu beobachten ist. Die genaue Ursache des Lipödems ist bislang unbekannt. Es wird jedoch angenommen, dass hormonelle Veränderungen und genetische Faktoren eine wesentliche Rolle spielen. Im Folgenden werden einige der diskutierten Faktoren aufgeführt, die zur Entwicklung eines Lipödems beitragen könnten: 

Genetik: Eine familiäre Häufung des Lipödems lässt den Schluss zu, dass genetische Prädispositionen eine Rolle spielen könnten. 

Hormonelle Faktoren: Lipödem manifestiert sich häufig während der Pubertät, Schwangerschaft oder Menopause, Phasen signifikanter hormoneller Veränderungen, was darauf hindeutet, dass Hormone wie Östrogen eine Rolle spielen könnten. 

Es gibt Hinweise darauf, dass bei Lipödem eine chronische Entzündung vorliegt, die zu den typischen Symptomen wie Schmerzen und Druckempfindlichkeit führen könnte. 

Mikrozirkulationsstörungen: Einige Theorien postulieren, dass Störungen der Mikrozirkulation des Blutes zu den betroffenen Fettzellen beitragen können. 

Da die Ätiologie des Lipödems bislang nicht vollständig aufgeklärt ist, gestaltet sich die Diagnostik oft schwierig und basiert primär auf der klinischen Untersuchung sowie der Anamnese der Patientin. Um die Pathophysiologie besser zu verstehen und effektivere Behandlungsmethoden zu entwickeln, ist weitere Forschung erforderlich.

 

Die Symptome und Beschwerden, die mit einem Lipödem einhergehen, können sowohl physischer als auch psychischer Natur sein und für die Betroffenen mit einer hohen Belastung verbunden sein. Im Folgenden werden die am häufigsten mit dieser Erkrankung verbundenen Symptome dargelegt:

Fettverteilungsstörung: Hierbei handelt es sich um eine ungewöhnliche und symmetrische Anhäufung von Fettgewebe, welche sich typischerweise an den Beinen, Hüften sowie mitunter auch an den Armen manifestiert. Diese ist durch diätetische Maßnahmen sowie körperliche Bewegung nicht zu beeinflussen.

Schmerzen und Druckempfindlichkeit: Die betroffenen Körperregionen sind häufig von Schmerzen und einer erhöhten Druckempfindlichkeit geprägt. Diese Schmerzen manifestieren sich sowohl spontan als auch bei Berührung.

Ein weiteres Symptom ist das Auftreten von Schwere- und Müdigkeitsgefühlen in den betroffenen Gliedmaßen.

Hämatome: Auch bei geringfügigen Verletzungen können leichte Blutergüsse an Armen und Beinen auftreten.

Schwellungen sind ebenfalls zu beobachten. Eine Schwellung der betroffenen Gliedmaßen kann insbesondere gegen Tagesende oder bei warmem Wetter beobachtet werden.

Hautveränderungen sind ebenfalls zu beobachten. Die Haut über den betroffenen Bereichen kann eine gewisse Weichheit sowie eine Neigung zur Einbuchtung aufweisen. In späteren Stadien kann die Haut zudem knotig werden.

Einschränkungen der Beweglichkeit sind zu beobachten. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit kommen, die durch eine Vergrößerung der Fettansammlungen bedingt ist.

Die psychosozialen Auswirkungen sind vielfältig und werden im Folgenden näher erläutert. Die sichtbaren Symptome sowie die chronischen Schmerzen können zu Beeinträchtigungen des Selbstwertgefühls, Depressionen und sozialer Isolation führen.

Das Management von Lipödem erfordert in der Regel einen multidisziplinären Ansatz, der verschiedene Therapieformen wie physikalische Maßnahmen, medikamentöse Behandlungen, psychologische Unterstützung sowie in einigen Fällen auch chirurgische Eingriffe umfasst.

In Bezug auf das Lipödem stehen verschiedene nicht-operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Im Folgenden werden einige gängige alternative Therapiemethoden vorgestellt:

Kompressionstherapie: Das Tragen von medizinischen Kompressionskleidungsstücken (beispielsweise Strümpfe, Hosen oder Ärmel) stellt eine der Hauptbehandlungen dar. Diese Maßnahmen dienen der Reduktion der Flüssigkeitsansammlung, der Förderung des venösen und lymphatischen Rückflusses sowie der Linderung von Schwellungen und Schmerzen.

Manuelle Lymphdrainage (MLD): Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der Massage, deren Ziel es ist, die Lymphflüssigkeit aus den betroffenen Bereichen in Richtung des Rumpfes zu verschieben. Dies führt zu einer Reduktion von Schwellungen und einer Linderung von Schmerzen.

Ernährungsberatung: Obgleich ein kausaler Zusammenhang zwischen Lipödem und Ernährung nicht nachgewiesen werden kann, kann eine ausgewogene Ernährung dazu beitragen, das Körpergewicht zu regulieren und Entzündungen zu reduzieren. Eine Ernährungsberatung kann dazu beitragen, einen geeigneten Ernährungsplan zu erstellen.

Physiotherapie und Bewegung sind ebenfalls wichtige Säulen der Behandlung. Durch regelmäßige körperliche Aktivität, wie beispielsweise Schwimmen, Radfahren oder Wassergymnastik, kann die Beweglichkeit verbessert, Schmerzen gelindert sowie ein Beitrag zur Gewichtskontrolle geleistet werden. Physiotherapeuten können spezielle Übungen empfehlen, die auf die Bedürfnisse von Lipödempatientinnen zugeschnitten sind.

Psychologische Unterstützung: Da das Lipödem mit psychischen Belastungen einhergehen kann, kann die Unterstützung durch einen Psychologen oder eine Selbsthilfegruppe von großem Nutzen sein.

Pneumatische Kompressionstherapie: Diese Therapieform umfasst die Verwendung eines Gerätes, welches über aufblasbare Manschetten verfügt, die rhythmisch auf- und abgepumpt werden, um die Lymphdrainage zu unterstützen. Die Anwendung dieser Methoden kann sowohl allein als auch in Kombination erfolgen, um die Symptome des Lipödems zu managen. Von essentieller Bedeutung ist hierbei die enge Zusammenarbeit der Patientinnen mit ihren behandelnden Ärzten, um einen individuell angepassten Behandlungsplan zu entwickeln.

Im Folgenden werden einige der chirurgischen Behandlungsmethoden vorgestellt, die bei Lipödem zum Einsatz kommen können.

Die Liposuktion stellt eine der häufigsten chirurgischen Behandlungsmethoden bei Lipödem dar. Im Rahmen dieses Verfahrens erfolgt eine Absaugung des überschüssigen Fettgewebes. In Bezug auf die Liposuktion stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, die bei Lipödempatienten zum Einsatz kommen können.

Bei der Tumeszenz-Liposuktion wird eine signifikante Menge einer verdünnten lokalanästhetischen Lösung in das Fettgewebe injiziert. Dies erleichtert das Absaugen des Fettes und minimiert das Risiko von Blutergüssen und Schwellungen.

Power-Assisted Liposuction (PAL): Diese Technik basiert auf der Verwendung eines speziellen Geräts, welches eine schnelle Hin- und Herbewegung der Liposuktionskanüle ermöglicht. Die Vibration erleichtert das Lösen und Absaugen des Fettgewebes, wodurch ein geringerer Kraftaufwand erforderlich ist. Diese Methode erweist sich in dichtem Fettgewebe als effektiver und ermöglicht eine präzisere Fettentfernung, wobei potenziell geringere postoperative Schmerzen und eine schnellere Erholung im Vergleich zu traditionellen Liposuktionsmethoden zu erwarten sind.

Bei der ultraschallassistierten Liposuktion (UAL) findet eine Verflüssigung des Fettgewebes mittels Ultraschallenergie statt, bevor dieses abgesaugt wird.

Hautstraffung: In einigen Fällen, insbesondere nach erheblichem Gewichtsverlust oder großen Liposuktionsvolumina, kann es zur Bildung von überschüssiger Haut kommen, die durch operative Straffung entfernt oder angepasst werden muss.Alternativ zur operativen Straffung stehen auch verschiedenen Methoden zur Straffung ohne Schnitt zur Verfügung.

Die Wahl der Methode sowie das Vorgehen bei der Operation sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählen das Stadium des Lipödems, die betroffenen Körperbereiche sowie der allgemeine Gesundheitszustand der Patientin. Die Hautstraffung ohne Schnitt erfolgt mittels des Verfahrens Renuvion, welches vormals unter der Bezeichnung J-Plasma bekannt war. Die Renuvion-Technologie basiert auf einer Kombination von Radiofrequenzenergie und Heliumplasma, welche zur Straffung der Haut eingesetzt wird. In der Regel erfolgt die Anwendung des Gerätes nach Abschluss der mit einer Liposuktion. Die Abgabe der Radiofrequenzenergie sowie des Plasmas erfolgt über eine kleine Sonde, welche unter die Haut eingeführt wird. Die Energie führt zu einer unmittelbaren Schrumpfung der Hautfasern und stimuliert die Neubildung von Kollagen, was zu einer strafferen Hautstruktur in den darauf folgenden Monaten führt.

Bei der Laser-Hautstraffung findet eine Straffung der Haut mittels Laserenergie statt, wobei zudem eine Stimulation der Kollagenproduktion erfolgt. Der Laser kann entweder oberflächlich auf die Haut aufgetragen oder minimalinvasiv unter die Haut eingeführt werden. Die Wärme des Lasers führt zu einer sofortigen Kontraktion der Kollagenfasern und fördert auf längere Sicht die Neubildung von Kollagen, was zu einer strafferen und glatteren Haut führt.

Beide Methoden, Renuvion und Laser, stellen eine weniger invasive Alternative zu traditionellen chirurgischen Straffungsverfahren dar und können insbesondere für Patienten geeignet sein, die lediglich eine moderate Hautstraffung benötigen oder eine weniger invasive Option bevorzugen. Aufgrund der geringeren Invasivität dieser Methoden sind die Erholungszeiten in der Regel kürzer und die Verfahren können oft unter lokaler Anästhesie durchgeführt werden.

Patientinnen, die an einem Lipödem leiden, können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Symptome zu managen, die Ergebnisse medizinischer oder chirurgischer Behandlungen zu optimieren und langfristig zu erhalten. Im Folgenden werden empfohlene Strategien dargelegt: Durch körperliche Aktivität kann eine Stimulation des Lymphsystems sowie eine Verbesserung der Durchblutung erzielt werden. Geeignet sind insbesondere gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Aquagymnastik, da sie eine geringere Belastung der betroffenen Bereiche mit sich bringen.

Das Tragen von Kompressionskleidung ist eine weitere empfohlene Maßnahme, da es zu einer Reduktion von Schwellungen beitragen und die Ergebnisse einer Liposuktion optimieren kann. Es wird empfohlen, die Kompressionskleidung auch nach einer Operation für die empfohlene Zeit zu tragen, um die Heilung zu unterstützen und das Risiko von Schwellungen zu minimieren.

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien ist, kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und das Körpergewicht zu kontrollieren. Als besonders nützlich erweisen sich Lebensmittel, welche die Lymph- und Blutzirkulation fördern. Dazu zählen beispielsweise dunkelgrünes Blattgemüse, Beeren, Nüsse sowie fetter Fisch.

Eine ausreichende Hydratation ist von entscheidender Bedeutung, um das lymphatische System zu unterstützen und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

Manuelle Lymphdrainage (MLD): Regelmäßige Sitzungen der manuellen Lymphdrainage fördern den Abfluss der Lymphflüssigkeit und wirken somit schwellungsmindernd. Die Ausführung dieser Technik durch einen qualifizierten Therapeuten kann von Vorteil sein.

Hautpflege: Eine angemessene Hautpflege, einschließlich einer regelmäßigen Zufuhr von Feuchtigkeit, kann dazu beitragen, die Haut geschmeidig zu halten und das Risiko von Hautproblemen zu reduzieren, die durch Schwellungen verursacht werden können.

Durch die Integration dieser Maßnahmen in den Alltag können Patientinnen mit Lipödem nicht nur ihre Symptome effektiv managen, sondern auch dazu beitragen, die Ergebnisse jeglicher Behandlungen zu verbessern und langfristig zu erhalten.